Ja, es gibt verschiedenste Einsatzmöglichkeiten und Überlegungen rund um Schwammstadt-Elemente. Mit unserem Wissen rund um Schwammstadt-Lösungen konnten wir auch die Verantwortlichen des Forstpflanzgartens Finsterloo (Kanton Zürich) unterstützen. Wäre ein Regenwasserbecken vor Ort sinn- und machbar? Könnte damit der Wasserbedarf gedeckt und durch ein durchdachtes Bewässerungskonzept gesenkt werden?
Wir haben für den Forstpflanzgarten Finsterloo eine Machbarkeits- und Variantenstudie erarbeitet. Darin enthalten ist die Möglichkeit zum Sammeln und Nutzen von Regenwasser vor Ort und sie zeigt auf, wie die Bewässerung zu optimieren wäre. Heute wird die Bewässerung der Forstpflanzschule Finsterloo zu 100 Prozent mit Trinkwasser gedeckt. Hierfür sind jährlich rund 11'000 m3 Wasser nötig.
Laut einem Leistungsauftrag von 2019 und gemäss unserem Auftraggeber der Studie, der Baudirektion des Kantons Zürich, will zukünftig die kostbare Ressource Trinkwasser geschont werden. Auch sollen kleinräumige Wasserkreisläufe einen möglichst grossen Anteil des Bewässerungswassers durch vor Ort anfallendes Regenwasser substituieren. Wir haben für das Erreichen der genannten Ziele Varianten eruiert und einander gegenübergestellt.
In der nun vorliegenden Studie ist das Wissen von zwölf versierten HBT-Fachleuten eingeflossen, dies unter anderem aus den Fachgebieten: Hydraulik, Simulation, Wasserversorgung, Wasserbau, Schwammstadt, Siedlungs- und Grundstückentwässerung, Strassenabwasserbehandlung und Tiefbau. Wir haben den Wasserbedarf des Forstpflanzgartens untersucht, die Bewässerungsanlagen analysiert, das Flächenangebot zum Sammeln von Regenwasser genauer studiert, die Möglichkeit eines Speicherbeckens angeschaut, Simulationsresultate integriert, eine Bewertungsmatrix erstellt…
Und wie lautet das Fazit aus unserer Arbeit? Projektleiter Stefan Hess fasst zusammen: "Das Potenzial ist gross und sollte genutzt werden. Zum einen kann das Bewässerungssystem optimiert werden. Zum anderen soll möglichst viel des vor Ort oder in unmittelbarer Umgebung anfallenden Regenwassers in einem offenen Becken gespeichert und der Bewässerung zur Verfügung gestellt werden. Das Becken soll sich in das Landschaftsbild einpassen, aber auf Grund der unmittelbaren Nähe zum Flughafen Kloten eine möglichst kleine Wasseroberfläche aufweisen. Denn eine grosse Wasseroberfläche zieht Wasservögel an."
Wie geht es nun weiter? Den EntscheidungsträgerInnen wird die Studie vorgelegt. Wir sind gespannt. Ein Leuchtturmprojekt im Sinne des nachhaltigen Umgangs mit dem Regen- und Trinkwasser könnte somit im Kanton Zürich entstehen…