Die ARA Briglina wurde 1983 als konventionelle Belebtschlammanlage erstellt und leitet das gereinigte Abwasser in den Grossen Graben ein. Der letzte grössere Ausbau datiert auf 1988 und umfasste eine Kapazitätserweiterung von 55’000 auf 69’300 Einwohnerwert.
Nach über 40 Jahren Betrieb wurden Lebensdauer und Kapazitätsgrenze der Anlage erreicht. Ausserdem wurden gesetzlichen Reinigungsanforderungen verschärft.
Die bestehende Belebtschlammbiologie wird in eine moderne Membranbiologie umgebaut. Damit wird in den bestehenden Becken eine deutlich höhere Reinigungsleistung mit gleichzeitiger Erhöhung der Kapazität auf 80'000 Einwohnerwerte erreicht. Zusätzlich werden durch Direktdosierung von Pulveraktivkohle in die Biologiebecken Mikroverunreinigungen mittels Adsorption zurückgehalten und somit die gesetzlich geforderte vierte Reinigungsstufe realisiert.
Bei Regenwetter werden Schmutzstösse zukünftig in einem neuen Regenbecken zurückgehalten. Ausserdem wird durch die neue Auslaufleitung in den Rotten ein besseres Verdünnungsverhältnis im Vorfluter erreicht und das Gewässer weiter entlastet.
Mit dem Projekt wird die ARA Briglina in eine kompakte und betriebsfreundliche Anlage nach Stand der Technik umgebaut. Das auf Redundanzen ausgelegte Anlagekonzept gewährleistet eine hohe Betriebssicherheit.