Die Pocket Schwammstadt zeigt auf der Fläche eines Parkplatzes auf, was Blau-Grüne Infrastruktur («BGI») leisten kann. Regenwasser der nahen einer Dachfläche wird in einem Wassertank gesammelt und an die Pflanzen in den verschiedenen Beeten verteilt.
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Die Geschichte der Pocket Schwammstadt
Die Pocket Schwammstadt ist eines unserer Forschungs- und Entwicklungsprojekte. Wie können positive Schwammstadteffekte im verdichteten, urbanen Raum oder in historischen Altstädten erzielt werden? Wieviel Platz ist nötig, um Schwammstadtprinzipien umzusetzen? Diesen und anderen Fragen gehen wir seit 2022 direkt vor unsererm Eingang in Winterthur in einer Pilotinstallation der Pocket Schwammstadt nach.
Als Forschungsprojekt konnte an dieser Pilot Pocket Schwammstadt eine Vielzahl an Elementen gebaut und erforscht werden. Welche natürlichen Lebensräume sollen in der Pocket Schwammstadt Platz haben? Welchen positiven Nutzen hat der Mensch, die Biodiversität, die Gesamtfunktion der Pocket Schwammstadt? Wie verhält sich die Pocket Schwammstadt in allen vier Jahreszeiten?
Elemente der HBT Pocket Schwammstadt:
Alle Elemente wurden über einen eigenen, lokalen Wasserkreislauf miteinander verbunden. So wird eine Regenwassernutzung über mehrere Wochen möglich.
Angewandte Forschung mittels High-Tech Sensoren
Um die dynamische Funktionsweise der Pocket Schwammstadt besser verstehen zu können, setzen wir seit Beginn moderne Sensoren mit Niedrigenergiefunktechnologie ein (LoRa). Wir messen verschiedenste Parameter, darunter das aktuelle Wasserspeichervolumen, Luft-/Wasser-/Substrattemperaturen, CO₂-Gehalt, Luftdruck und -feuchtigkeit. So können wir gezielt den Anpassungsbedarf an der Konstruktion und am Design ermitteln. Wir wollen die Pocket Schwammstadt stets noch wirkungsvoller machen.
Die Pocket Schwammstadt in der dritten Vegetationsperiode
Erwartungsgemäss profitieren die spezifisch eingesetzten Pflanzen davon, ständig mit Wasser versorgt zu werden. Wie sehr die Pflanzen gewachsen sind, hat uns selbst positiv überrascht! Mit dem Regenwasser können wir durch gezielte Bewässerung mittels einer solarbetriebenen Pumpe bis zu 30 regenfreie Tage überbrücken. Eine weitere Nutzungsaufwertung erfuhr die Pilot Pocket Schwammstadt mit Montage einer Sitzbank aus Holz.
Weiterentwicklung der Pocket Schwammstadt
Auf unseren Ansatz, mit unserer Pocket Schwammstadt Blau-Grüne Infrastruktur auch auf versiegelten Flächen einsetzen zu können, erhielten wir zahlreiche positive Rückmeldungen. So konnte Ende 2023 ein Weiterentwicklungsprojekt mit der Mobiliar (Schweizerische Mobiliar Versicherungsgesellschaft AG), der Stadt Bern und weiteren, interessierten Städten lanciert werden. Ziel war es, aufbauend auf unseren Erfahrungen ein Modell zu entwickeln, welches möglichst niederschwellig von möglichst vielen Institutionen und Personen nachgebaut werden kann. Der direkte Effekt dieser Pocket Schwammstadt-Aufbauten, insbesondere aber auch der Sensibilisierungseffekt, soll das Schwammstadtprinzip positiv und erlebbar in viele Städte und Dörfer bringen.
Konzept Weiterentwicklung
Im Kernteam Mobiliar, Stadt Bern und Hunziker Betatech wurde die Weiterentwicklung innert 5 Monaten umgesetzt. Unterstützung kam aus der Begleitgruppe mit den Städten Basel, Bülach, Chur, St. Gallen und Schaffhausen. Ihre Inputs mit Schwerpunkt Standortanforderungen und Informationstafeln flossen früh in die Weiterentwicklung mit ein.
Das Projekt erhielt fachliche Unterstützung durch das Designbüro Daniel Hunziker Design Identity und in der Vermittlung der Schwammstadt-Thematik durch das Bureau Rélief.
Das überarbeitete Konzept der Pocket Schwammstadt besteht weitestgehend aus standardisierten Komponenten, die «ab Stange» auf dem Markt erhältlich sind. Der Aufbau ist ohne grosse Werk- oder Fahrzeuge möglich.
Am 5. Mai 2024 war es dann so weit: Die Pocket Schwammstadt wurde beim Mobiliar Hauptsitz in Bern offiziell den Medien vorgestellt.
Unterlagen Pocket Schwammstadt
Die Projektpartner Mobiliar, Stadt Bern und Hunziker Betatech stellen die Pläne für die Pocket Schwammstadt allen Interessierten kostenlos zur Verfügung. Damit möchten wir zur niederschwelligen Verbreitung des Schwammstadtprinzips in möglichst vielen Städten, Gemeinden, Gebäuden und Grünanlagen beitragen.
Interessierte können gemäss den Plänen das Modell selber bauen und dieses einem breiten Publikum zugänglich machen. Auch die Städte Basel, Bülach, Chur und Winterthur konnten bereits für diese Idee gewonnen werden.
Das Unterlagenpaket enthalt bestehend aus Plänen, Anleitungen, Pflanzlisten und ein Kommunikationskonzept. Wir freuen uns auf zahlreiche Anfragen!
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